Schleusen leicht gemacht
Das Schleusen gehört zu Hausbootferien wie die Sonne zum Sommer. Ein typisches Manöver, dessen Ursprung im Mittelalter zu finden ist. Die Anzahl und Arten von Schleusen variieren je nach Fahrgebiet und sind Teil des Hausbootabenteuers.
Warum gibt es Schleusen?
Das Transportieren von Waren auf dem Landweg war von Anfang an eine mühevolle Aufgabe. Die zündende Idee: Die fließenden Gewässer nutzen. Natürliche Flüsse standen dabei hoch im Kurs. Doch wie kommt man an die Orte, die nicht in direkter Nähe zu einem Fluss liegen? Richtig, man baut einen Kanal mit Schleusen. Eine Schleuse ist ein technisches Wasserbauwerk und verbindet zwei Wasserflächen – bspw. Flüsse und Seen – unterschiedlicher Spiegelhöhe miteinander.
Im Mittelalter wurden diverse Kanäle angelegt, um den Weg in die Welt zu ebnen und somit den Handelsverkehr anzukurbeln. Ein klassisches Beispiel hierfür ist der Canal du Midi. Er wurde im 17. Jhd. erbaut und verbindet heute noch den Atlantik mit dem Mittelmeer.
Die Anzahl der Schleusen ist abhängig vom Fahrgebiet
Auf der Suche nach einer geeigneten Hausbootregion für den ersten oder nächsten Hausbooturlaub sollte folglich auf die regionalen Gegebenheiten geachtet werden. Hausbootneulinge möchten sich meist zuerst mit dem Hausboot vertraut machen und wählen ein Fahrgebiet mit wenig Schleusen, z.B. Camargue (Frankreich) oder Deutschland. Hausbooterfahrene haben oftmals Spaß am Schleusen und mieten sich ein Boot in Frankreich: Elsass, Burgund oder Canal du Midi.
Bestellen Sie unseren Katalog oder besuchen Sie unsere Fahrgebietsseiten, um sich schon vor Buchung Ihrer Hausbootferien über das Netzwerk der Wasserwege in der gewünschten Region zu informieren. Über Details zu den einzelnen Schleusen, Orten und Häfen geben unsere Mitarbeiter an den Le Boat Basen vor Abfahrt gern Auskunft. Zusätzlich werden ausführliche Gewässerführer für die gesamte Urlaubsdauer von Le Boat bereitgestellt.
Welche Schleusenarten gibt es?
Jede Schleuse ist ein Unikat und manchmal ein wahres Kunstwerk. Das Grundprinzip des Schleusenvorgangs ist dasselbe, obgleich es verschiedene Arten gibt: die manuellen, elektrischen oder automatisch betriebenen Schleusen.
Trotz voranschreitender Automatisierung gibt es immer noch Schleusen, die handbetrieben werden. Auf wenig befahrenen Wasserstraßen befinden sich noch selbstzubedienende Schleusen. Die meisten manuellen Schleusen werden jedoch von Schleusenwärtern betrieben. Das sollte Schleusenbegeistere aber nicht daran hindern, dem Schleusenwärter zu helfen. Sie freuen sich über Unterstützung und haben immer einen Tipp über Anlegemöglichkeiten oder ein gutes, lokales Restaurant parat.
Nach und nach werden die Schleusen modernisiert und gerade auf größeren Wasserstraßen durch elektrische Schleusen ersetzt. Dem Schleusenwärter wird dadurch viel körperliche Arbeit abgenommen und seine Verantwortlichkeit weitet sich oftmals auf zwei bis drei Schleusen aus. Wenn Sie also an einer Schleuse ein paar Minuten länger warten müssen, nicht wundern. Der Schleusenwärter kommt so schnell wie möglich.
Elektrische Schleusen ohne Schleusenwärter, die automatischen Schleusen, sind überwiegend auf größeren Flüssen zu finden. Zu aktivieren sind sie entweder über ein stangenförmiges Meldegerät an einem Kabel über dem Wasserweg oder ein Meldesystem am Ufer.
Was ist beim Schleusen zu beachten?
Um in eine Schleuse einfahren zu können, müssen die Tore vollständig geöffnet sein und die Lichter auf grün stehen (sofern eine Ampel vorhanden ist). Wenn die Schleuse bereit ist, fahren Sie langsam ein und legen so weit wie möglich von den Toren entfernt an. Sind Sie das einzige Boot, bleiben Sie am besten in der Mitte der Schleusenkammer. Beim Abwärtsschleusen in der Schleusenkammer kurz von Bord gehen, die Leinen um die Poller legen und aufs Boot zurückkehren. Während des Absinkens das Boot bitte dicht an der Schleusenwand halten. Die Leinen nicht verknoten, um das Hausboot nicht aufzuhängen.
Beim Aufwärtsschleusen sollte ein Crewmitglied vor der Schleuse von Bord gehen. Er nimmt in der Schleuse an Land die Leinen entgegen, legt sie um die Poller und wirft sie zurück auf das Boot. Die Crewmitglieder an Bord halten die Leinen solange straff, bis sie oben angekommen sind.
Auf bestimmten Streckenabschnitten befinden sich Schleusenketten. Mit Ankunft an der ersten Schleuse wird Ihr Boot registriert. Die nachfolgenden Schleusen werden entsprechend vorbereitet sein. Möchten Sie die Kette unterbrechen, um eine Pause einzulegen oder in einen Hafen einzukehren, informieren Sie bitte das Schleusenpersonal.
Tipps für das erste Mal
Viele Hausbootneulinge haben großen Respekt vor Schleusen. Das müssen Sie nicht! Bereits nach der ersten Schleuse werden Sie merken, wie einfach es ist. Sobald die Lichter auf grün stehen (sofern eine Ampel vorhanden), nähern Sie sich langsam der Schleuse. Schleusenwärter und Crewmitglieder anderer Boote helfen immer gern aus.
Hausbooturlaub und das Schleusen im Speziellen bedeutet Teamarbeit. Jedes Crewmitglied erhält eine Aufgabe. Verteilen Sie sie im Vorfeld und nutzen Sie die Schleusenhäuschen als soziale Treffpunkte. Tauschen Sie sich mit anderen Crews aus, erfragen Sie Geheimtipps beim Schleusenwärter oder probieren Sie regionale Spezialitäten, die oftmals angeboten werden.