Hausbooturlaub – wie plane ich meine Tagesetappen?
Die Hausbootsaison steht wieder vor der Tür und bei vielen Bootsfreunden startet die Vorfreude auf den nächsten Hausbooturlaub. Damit auch die Überlegungen, wie die Tour mit Freunden oder der Familie aussehen soll! Die Planung der Route ist – neben der eigentlichen Buchung – der erste Schritt, sich mit seinem Urlaub auf dem Wasser näher zu befassen und sich zumindest schon einmal gedanklich in die Ferien zu begeben. Hier finden vor allem Hausbootneulinge hilfreiche Tipps zur Planung Ihrer ersten Route.
Le Boat Routenvorschläge
Viel Aufwand ist nicht nötig, insbesondere, wenn man eher der spontane Urlaubstyp ist und die Dinge gerne auf sich zukommen lässt. Le Boat bietet auf der Website zu jedem Fahrgebiet zahlreiche Routenvorschläge. Alle Routenvorschläge sind so konzipiert, dass man die gesamte Strecke in der Urlaubszeit schafft inklusive ausreichend Landprogramm, denn mal will ja auch etwas von Land und Leuten kennenlernen. Die Routenvorschläge sind schon mal eine gute Hilfe, um die Tage, die man unterwegs sein wird, in einzelne Etappen aufzuteilen.
Beispiel: Von Castelnaudary bis nach Port Cassafieres am Canal du Midi sind es rund 33 Fahrstunden. Das heißt, wenn Sie die Strecke in einer Woche fahren wollen, müssen Sie rund 5,5 Stunden am Tag (den An- und Abreisetag ausgenommen) mit dem Boot fahren, damit Sie Ihr Boot wieder rechtzeitig an der vereinbarten Le Boat Basis abgeben können.
Mit dem Wissen, wieviel Sie am Tag zirka fahren sollten ergänzt durch ein paar spontane Ideen vor Ort und den Tipps der Kollegen an der Abfahrtsbasis, können Sie sich schon ganz entspannt auf den Weg machen. Besonders in Fahrgebieten, wo man mehr Auswahl hinsichtlich der Übernachtungsmöglichkeiten hat, weil man z.B. einfach in einer Bucht ankern (z.B. Mecklenburg und Brandenburg) oder an vielen Stellen am Kanalufer festmachen kann (z.B. Frankreich), ist es leicht, einfach loszuschippern und am Abend irgendwo festzumachen.
Gewässerführer
Statt spontan von Tag zu Tag über die nächste Etappe zu entscheiden, wollen Sie Ihre Tour aber vielleicht lieber nach den Sehenswürdigkeiten und Städten am Wasserweg ausrichten. D.h. einen Tag fahren Sie vielleicht nur 3 Stunden, dafür müssen Sie an einem anderen Tag ein paar mehr Fahrstunden einlegen. Oder Sie sind in einem Fahrgebiet unterwegs, in dem die Übernachtung ausschließlich an ausgewiesenen öffentlichen Anlegestellen oder privaten Marinas möglich ist (z.B. in Irland oder auf der Vilaine in der Bretagne) – dies erfordert etwas mehr Planung, weil die Anlegemöglichkeiten für die Nacht etwas eingeschränkter sind.
Um die Route mehr nach dem Landprogramm zu planen, sollte man vorab wissen, was man sich in der Region und am Wasserweg anschauen will (Tipps dazu siehe auch Urlaubsvorbereitung). Jetzt ist ein Gewässerführer hilfreich, also eine detaillierte Gewässerkarte des Fahrgebiets mit Informationen über die Städte, Dörfer und Attraktionen sowie Informationen zu Schleusen, Navigationshinweise, Geschichte des Wasserweges und Entfernungstabellen. Außerdem wird Ihnen in der Gewässerkarte angezeigt, wo Sie einkaufen können und an welchem Anleger Sie Strom und Wasser bekommen.
Der Gewässerführer befindet sich auch an Bord jedes Le Boat Hausbootes, aber für eine detaillierte Planung vor der Abreise, empfehlen wir Ihnen den Kauf eines solchen detaillierten Gewässerführers vorab.
Weitere Informationen zu Preisen und Anbietern von detaillierten Gewässerführern finden Sie in unserer Rubrik Reiseplanung.
Bildquelle: Éditions du Breil, Kanalführer Elsass Lothringen
Erst einmal schaut man sich nun in der Entfernungstabelle an, wie weit die einzelnen Orte auseinander liegen. Wieder eine gute Hilfe, um Ihre Tagesetappen zu planen. Wenn Sie einen Anleger oder Ort am Wasserweg suchen, der nicht in der Entfernungstabelle erscheint, dann gibt es noch eine andere Möglichkeit: Sie bestimmen die Entfernung über die Kilometerpunkte in der Karte selbst.
Kilometerpunkte in der Gewässerkarte
Bildquelle: Éditions du Breil, Kanalführer Burgund/Franche Comté
Sie haben sich bestimmt schon mal gefragt, warum am Ufer eines Flusses oder Kanals Schilder mit einer Zahl stehen. Diese Schilder geben den Kilometerpunkt an und dienen zur Orientierung der Schifffahrt. In der Karte findet man die gleichen Zahlen als „PK“ (aus dem franz. Point kilométrique = Kilometerpunkt) mit Punkt verzeichnet. Damit weiß man immer, wo man sich gerade befindet.
Bildquelle:Quick Maritim Medien, Törnatlas Mecklenburgische und Märkische Gewässer
Als Richtwert: In einer Stunde schafft man ca. 5 Kilometer (ohne Schleusen mehr und mit vielen Schleusen weniger), also z.B. von PK 11 bis PK 16. So kann man mit Hilfe der Gewässerkarte ausrechnen, wie lange man für bestimmte Etappen braucht.
Fahrzeit ist nicht immer gleich Fahrzeit…
Eine Anmerkung zum Thema Fahrzeit: ALLE Angaben – egal, ob auf unserer Website oder in anderen Nachschlagewerken – die sich auf Fahrzeiten mit einem Boot beziehen, sind immer nur ungefähre Angaben. Wir geben Fahrzeiten an, die auf durchschnittlichen Geschwindigkeiten von 6-8 km/h basieren. Die Zeit, um eine Schleuse zu passieren, kalkulieren wir mit durchschnittlich 15 Minuten. Manchmal verlängert sich die Fahrtzeit z.B. durch erhöhte Wartezeiten vor einer Schleuse, weil bereits mehrere Boote vor einem warten. Manchmal kann es auch schneller gehen, weil man ganz alleine und jede Schleuse bereits offen ist und nicht extra vorbereitet werden muss.
Egal, wie Sie Ihren Hausbooturlaub planen – ob spontan und vor Ort (Typ „Fahren wir einfach mal los und schauen…“) oder bereits im Detail von zu Hause aus (Typ „Ich überlasse nichts dem Zufall, dann ist es umso entspannter vor Ort…“) – das Erlebnis an Bord wird immer einzigartig sein. Freuen Sie sich bereits jetzt darauf und genießen Sie die Vorfreude!